Eibenschütz in Mähren
1860 -
Prag
1939
Am 24. Juli 1860 wird Alfons Mucha in Südmähren geboren. Der Künstler verlässt siebzehnjährig seine Heimat, um als Maler von Bühnendekorationen am Ringtheater in Wien zu arbeiten. Mucha verliert durch den Brand des Theaters seine Stellung, er findet aber neue Beschäftigung bei Graf Khuen. Dieser wird sein Mäzen und schickt ihn einige Jahre später nach München an die Kunstakademie.
Alfons Mucha geht von dort 1887 nach Paris, um sein Studium an der Académie Julian und später an der Académie Colarossi fortzusetzen. Da die finanzielle Unterstützung von Khuen allerdings ausbleibt, ist der Student gezwungen, die Akademie zu verlassen und seinen Lebensunterhalt als Illustrator selbst zu verdienen.
Eine große Anzahl von Skizzen und Zeichnungen entstehen in dieser Zeit. Es sind Studien für Illustrationen, die dann im "Figaro illustré", im "Petit Parisien illustré" und anderen Zeitschriften veröffentlicht werden.
Sowohl diese frühen Arbeiten als auch die graphischen Beiträge für illustrierte Bücher wie "L´éléfant blanc" von Judith Gauthier, an denen Alfons Mucha in dieser Zeit arbeitet, sind noch im üblichen akademisch-historisierenden Stil der Epoche gehalten.
Mucha erhält zufällig durch einen Angestellten der Druckerei Lemercier 1894 den Auftrag, ein Plakat für Sarah Bernhardt zu entwerfen. Dies ist der Anstoß zum künftigen Erfolg und der Bedeutung Muchas als einflussreicher Gestalter des französichen "Art Nouveau".
Sarah Bernhardt ist von der Arbeit des Künstlers begeistert. Die bekannte Schauspielerin lässt von nun an nicht nur ihre Plakate, sondern auch Kostüme und Bühnenbilder von Mucha entwerfen. Auch das Publikum findet großen Gefallen an den Ausführungen Muchas und der Künstler wird über Nacht ein bekannter, viel diskutierter und gefeierter Meister.
Alfons Mucha ist um 1900 auf dem Höhepunkt seines Ruhms. Die von Mucha verfassten theoretischen Ausführungen, die "Documents décoratives" und die "Figures Décoratives", üben großen Einfluss auf die angewandten Künste der Epoche aus. Vom "Stil Mucha", der in seinen typischen Elementen wie dem arabeskenhaften Haar und der Auréole um das weibliche Profil vielerorts kopiert wird, ist fortan die Rede.
An der Pariser Weltausstellung nimmt Alfons Mucha im Jahr 1900 teil und er erregt mit seinen Wanddekorationen im Pavillon von Bosnien und der Herzegowina allgemeine Aufmerksamkeit. Der Künstler geht 1904 nach Amerika. Dort führt Mucha während eines längeren Aufenthalts in New York Wanddekorationen, Bühnenbilder und Portraits aus.
Nebenbei unterrichtet der Künstler Zeichnen und Komposition am "Art Institute" in Chicago. Nach der Rückkehr Muchas in seine Heimat, kurz vor dem Ersten Weltkrieg, widmet er sich noch einige Zeit den lithographischen Arbeiten. Dann beschäftigt ihn zunehmend eine Serie von 20 Bildern mit dem Titel "Lépopée Slave", dem "Slawischen Epos". Mucha kann die großformatigen Fortsetzungen (6 x 8m) der Dekorationen im bosnischen Pavillon 1928 fertigstellen. Diese schenkt der Künstler der Stadt Prag.
Alfons Mucha stirbt kurz nach dem Einfall der deutschen Truppen in die Tschechoslowakei am 14. Juli 1939 in Prag.
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